Wie du deine Motivtorte planst – Teil 1: Ideenfindung und Können

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Du hast dich also dazu entschlossen eine Motivtorte zu machen. Du bist noch ein Anfänger oder hast schon Erfahrung, doch es klappt doch nicht immer alles so, wie du es dir vorgestellt hast?

Dazu solltest du dir einige Fragen selbst beantworten, damit dir die Planung leichter fällt. Ich werde dich Schritt für Schritt durch die Planung und Durchführung begleiten, damit nichts mehr schief gehen kann.

Dieser Beitrag ist Teil 1 der Artikelserie: Wie du deine Motivtorte planst.

 

Folgende Fragen solltest du dir selbst stellen:

1. Für wen oder für welchen Anlass soll die Torte sein?

2. Wieviel Erfahrung habe ich mit Motivtorten und kann ich meine Idee auch umsetzen?

3. Wann muss die Torte fertig sein und habe ich noch genügend Zeit?

4. Wieviel Zeit brauche ich für das Fertigen der Torte und bin ich bereit diesen Zeitaufwand zu erbringen?

5. Wieviel wird mich die Torte kosten und bin ich bereit diese Kosten zu tragen?

 

Diese Fragen sind sehr wichtig, weil manche dann doch mitten drin bemerken, dass es ihnen zu viel wird. Das soll dich aber keinesfalls davon abhalten, dich an eine Motivtorte ran zu wagen. Im Gegenteil: Ich möchte dir dabei helfen, die Torte zu kreieren, die zu deinen Fähigkeiten, Kosten- und Zeitaufwand passt, um so das Beste aus dir rauszuholen.


 

1. Für wen oder für welchen Anlass soll die Torte sein?

Soll die Torte eine Überraschung sein oder wurdest du gebeten eine Motivtorte zu machen?

Ist die Torte ein Geburtstagsgeschenk für eine gute Freundin? Weiß deine Freundin die Torte als Geschenk zu würdigen oder sieht sie es eher als Mitbringsel? Was würde deiner Freundin gefallen? Ist sie eher ein konservativer, ordentlicher Mensch der sich elegant kleidet, passt vermutlich eine Torte mit edler Spitzenverzierung besser als eine Motivtorte mit Tierfondantfiguren. Ist sie dagegen eher ausgeflippt und lustig drauf, dann passt eine bunte Torte mit viel „Schnickschnack“. Denk aber immer daran für „wen“ die Torte ist. Natürlich würdest du nie eine Torte machen, die dir selbst nicht gefällt. Aber sie sollte schon zu der beschenkten Person passen. Vielleicht hat sie auch ein bestimmtes Hobby oder einen besonderen Beruf? Schreib dir einfach ein paar Merkmale auf die auf die Person zutreffen und überlege was passen könnte. Gibt es gemeinsame Kindheitserinnerungen, die als Vorlage geeignet wären?

Kindermotive

Bei Kindern ist das vielleicht noch wichtiger als bei Erwachsenen. Kinder mögen bestimmte Figuren aus Büchern, Fernsehen oder ähnlichem besonders gut, können dafür aber anderen nicht leiden. Wäre eine Winnie Pooh Torte für einen 12-Jährigen zum Kindergeburtstag wirklich passend? Vielleicht kannst du auch eine Torte machen, die zum Geburtstagsgeschenk passt (falls die Torte nicht das Geschenk ist), wie z.B. eine Kino-Motivtorte zu einem Kinogutschein.

Willst du eine Torte zu einer Party mitbringen oder deiner Familie an Weihnachten eine Freude machen?

Dann ist es fast egal welches Thema du dir aussuchst. Es kann ein passendes Motiv sein, kann aber auch was unbestimmtes sein, wie eine Torte mit Ballons oder Ähnlichem. Für Weihnachten bietet sich natürlich ein winterliches oder weihnachtliches Motiv an. An Ostern einen Hasen, am Valentinstag ein Herz. Nur solltest du dir immer die Frage stellen, ob die Leute das auch mögen. Essen sie überhaupt Torte?

Wurdest du gebeten eine Hochzeitstorte zu machen? Dann frag das Brautpaar direkt, was ihnen gefällt. Auch wenn sie sagen, dass sie das voll und ganz dir überlassen, müssen ein paar Grundaspekte geklärt werden. Gibt es z.B. farbliche Vorgaben? Soll die Torte mehrstöckig sein oder sollen es mehrere Torten auf einer passenden Etagere geben? Ist die Form wichtig? Außerdem stellt sich die Frage, ob sie denn überhaupt Fondanttorten mögen. Vielleicht wollen sie eine Schokosahnetorte und erwarten von dir, dass du das weißt. Soll die Torte pompös oder eher schlicht gehalten werden? Wie viele Gäste wird es auf der Hochzeit geben und wird es noch andere Torten und Kuchen geben, oder nur die Hochzeitstorte? Sprecht euch auf jeden Fall ab und vergewissere dich, dass die Anfrage auch ernst gemeint war und du die Hochzeitstorte definitiv machen sollst. Es gibt nichts Ärgerlicheres als wochenlange Vorbereitung der Torte und am Tag der Hochzeit, hat das Brautpaar doch eine andere, da sie sich nicht sicher waren, ob du sie nun machst oder nicht.wedding-cake


 

Du weißt nun für wen oder für welchen Anlass du eine Fondanttorte machen möchtest? Dann heißt es nun Ideenfindung:

Nachmachen:

Natürlich kannst du dir Bilder suchen und eine Torte genauso nachmachen. Da ist auch nichts Schlimmes dran. Für allem für Anfänger gibt es so Schritt-für-Schritt-Anleitungen, was es viel einfacher macht. So lernst du auch gleich den Umgang mit bestimmten Werkzeugen und Materialarten. Außerdem kannst du durch die Anleitungen direkt erkennen, ob du genug Erfahrung und Können für die Torte mitbringst.

Abwandeln und Mischen:

Du siehst eine Torte die dir sehr gut gefällt, du es aber etwas anders gemacht hättest? Warum nicht? Verwende dir bekannte Techniken auf der Grundlage einer Torte die du gesehen hast. Oder ändere die Farbe und die Aufstellung der Deko. Nimm die Deko der einen Torte auf den Untergrund einer anderen. Überlege! Lasse deiner Kreativität freien Lauf.

Mädchentorte rosa
Mädchentorte rosa

Du hast nun eine genaue Vorstellung im Kopf. Wie soll deine Torte aussehen? Bevor du dich jedoch festlegst, muss dir klar sein, was du kannst.

2. Wieviel Erfahrung habe ich mit Motivtorten und kann ich meine Idee auch umsetzen?

Ich möchte niemanden klein machen, demotivieren oder schlecht reden. In den letzten Jahren habe ich allerdings viele Torten gesehen. Wunderschöne, unglaublich schöne Torten oder Cupcakes. Ich habe auf Hochzeiten Torte gegessen und Videos im Internet gesehen. Klar, Geschmack ist verschieden, was eine schöne oder schmackhafte Torte ist, muss jeder für sich entscheiden. Doch dann denke ich wieder an eine Braut, die ihren Tag bis ins kleinste Detail plant. Um etwas Geld zu sparen, fragt sie eine Bekannte die mal erwähnt hat Torten zu backen, ob sie denn auch Hochzeitstorten machen kann. Die Bekannte hatte schon viele Marzipantorten gemacht, backt gerne und zweistöckig gestapelt hat sie auch schon. Warum also nicht denkt sie sich? Weil es nicht dasselbe ist. Eine Torte zu einem Geburtstag mitzubringen ist ein anderes Thema als die Hochzeitstorte selbst zu machen. Bevor jetzt die Ersten aufschreien „mach’s besser“ oder „die Braut wollte es ja“, NEIN! Die Braut hat vertraut. Darauf, dass man das kann, was man behauptet zu können. Dass man es selbst besser machen soll, finde ich sowieso unsinnig. Muss mir denn alles gefallen, nur weil ich es selbst nicht besser könnte? Ich denke nicht.

Überlegt also wirklich vorher, ob ihr die Erwartungen erfüllen könnt. Learning by Doing? Gerne – Aber dann doch bitte bei nicht so „wichtigen“ Torten. Gut üben kannst du, wenn du deinen Freunden eine Torte mitbringst.

Wie viele Torten hast du schon gemacht. Kriegst du eine sauber eingedeckte Torte hin oder reißt dein Fondant. Weißt du wie man Torten stapelt, lagert und transportiert? Du willst Zuckerblumen auf deiner Torte haben? Hast du das schon mal versucht. Klar gibt es tausende Youtube-Videos dazu, aber nicht umsonst werden mehrtägige Kurse zum Thema gehalten. Alleine vom Zuschauen kann man sehr, sehr viel lernen, aber eben auch nicht alles.

Tortenkurs

Da wir schon beim Thema Kurs sind, vielleicht kannst du ja noch einen Kurs machen?

3. Wann muss die Torte fertig sein und habe ich noch genügend Zeit?

Fondant-Torte für morgen Mittag. Möglich ja, aber nicht empfehlenswert. Man sollte sich schon seine Zeit besser einteilen. Dazu aber mehr in einem weiteren Teil dieser Serie.

Überlege dir am besten sobald du weißt, wann die Torte fertig sein muss, wie die Wochen davor aussehen sollen. Reicht die Zeit überhaupt noch oder musst du vielleicht sogar dein Konzept überdenken? Lieber 2 schöne Stockwerke als 3 „hin geklatscht“.

Bedenke auch, dass du Zeit brauchst, die Materialien zu bestellen oder einzukaufen. Nicht jeder Supermarkt verkauft Fondant und schon gar nicht zu günstigen Preisen oder guter Qualität. Ein Onlineshop kann auch mal Lieferschwierigkeiten haben und du bekommst dein Paket eine Woche später als gedacht.

Auch die Tortendekoration braucht Zeit. Eine Zuckerblume muss trocknen. Genauso wie Fondantfiguren oder Schmetterlinge. Diese Sachen kannst du schon so früh wie möglich herstellen, da sie eh selten mitgegessen werden.

Zeitmanagement

Wie schaut es mit der Arbeit aus? Du machst für Samstag eine 5 stöckige Hochzeitstorte? Dann solltest du dir besser den Freitag vorher frei nehmen. Klar geht das nicht immer, daher vorausplanen. Um die ein oder andere schlaflose Nacht wirst du vielleicht nicht drum rum kommen.

Doch es gibt noch einen anderen Zeitfaktor:

4. Wieviel Zeit brauche ich für das Fertigen der Torte und bin ich bereit diesen Zeitaufwand zu erbringen?

Der Einkauf vorher, die Planung, Recherche, Modellieren, dass alles braucht Zeit. Nun ist aber der Tag gekommen, an dem du tatsächlich mit dem Backen anfängst. Die Kuchenböden kannst du ruhig schon einige Tage vorher backen und luftdicht aufbewahren oder einfrieren.

Doch auch das Füllen, Einstreichen mit Ganache oder Buttercreme, Eindecken mit Fondant und platzieren der Deko dauert seine Zeit. Für mich ist das ein Hobby, es macht mir Spaß. Doch wie ist es für dich? Manchmal brauche ich über 16 Stunden für eine Torte, aufwendige Deko oder Blumen nicht mitgezählt. Bist du bereit diesen Aufwand auf dich zu nehmen? Du bekommst ja im Gegenzug „nur“ ein Dankeschön. Im Sommer, wenn es heiß ist, ich in der Küche (ohne Klimaanlage) nicht mal mehr sitzen kann, mache ich meine Torten nachts. Selbst dann ist es noch zu warm, doch besser wie am Tag. Hast du die Geduld, die Torte fertigzustellen, auch nach stundenlanger Arbeit?

Wenn du bereit bist die Zeit aufzubringen, wie sieht es dann mit dem finanziellen aus?

Zeit und Geld für Torten

5. Wieviel wird mich die Torte kosten und bin ich bereit diese Kosten zu tragen?

Ich gehe in meinem Blog immer von Hobbybäckern und Hobby-Tortendesignern aus, die kein Geld für ihre Leistung verlangen oder bekommen.

So eine Fondanttorte ist nicht mal eben gemacht, wie ein Kuchen. Eier, Mehl, Butter usw…schön, du hast die Grundlage? Dann der Fondant zum Eindecken und zum Modellieren, Ganache, evtl. besondere Dekoration, kosten Geld. Und nicht gerade wenig. Als Anfänger brauchst du noch mehr Fondant, als jemand der schon erfahren ist. Doch Profis haben wiederrum andere Ansprüche.

Ok, du hast ein paar Ausstecher und Werkzeuge, Fondant auch mal irgendwo gekauft, los geht’s.

Doch vielleicht möchtest du auch essbare Spitze? Die Matten sind nicht gerade billig. Für einmal benutzen lohnt es sich nicht. Du hast verschiedene Figuren, also brauchst du bunten Fondant. Selbst färben oder schon gefärbten kaufen? Beides kostet Geld. Du kannst Fondant auch selbst machen, doch auch da brauchst du gewisse Zutaten. Da du kein Geld dafür bekommst, musst du alle Kosten selbst tragen. Daher werden immer öfter Torten verschenkt. Sie sind etwas Besonderes und haben auch einen gewissen Wert. Meistens freuen sich die Beschenkten auch mehr über eine persönliche Torte, als über einen unpersönlichen Gutschein.

Fazit:

Du siehst also, es gibt vieles was man sich vorher überlegen sollte, zumindest wenn man gewisse Ansprüche an sich selber hat. Zum üben oder kennenlernen des Umgangs mit Fondant kann man natürlich einfach drauf loslegen.

Wofür ist die Torte und was kann ich? Sei realistisch, aber probiere auch Neues.

Ist es den Zeit- und Geldaufwand wert?

Wie hoch der Zeit- und Geldaufwand für eine Fondanttorte werden kann und darf, erfährst du im zweiten Teil der Serie “ Wie du deine Motivtorte planst“.

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